Acht Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in die Weltmeere. 13 Prozent hiervon werden durch „Geisterfischerei“ verursacht. Biologisch nicht abbaubare Fischernetzte, die verloren gehen oder von Fischern auf hoher See entsorgt werden. Es entstehen Abfallinseln und -Strudel, die Hunderttausende Meeressäuger und Fische töten. Aus diesem Plastikmüll hochwertige Produkte herzustellen war die Idee von Francois van den Abeele, dem Gründer der Firma Sea2See. Statt die natürlichen Ressourcen der Welt zu verschwenden, lässt er recycelte Produkte herstellen, deren Qualität, Design und technische Eigenschaften der besten nicht recycelten Produkte entsprechen. So entstehen modische Brillen aus 100 Prozent recyceltem Plastikmüll aus dem Meer. Dieses schafft er, indem er mit Fischergemeinden zusammenarbeitet. Hartgesottene Seemänner, denen Umweltschutz früher egal war, haben jetzt eine Recyclingtonne an Bord und sammeln umhertreibende Netze, Seile und Plastik ein. Täglich kommt rund eine Tonne verwertbarer Müll in den über 100 großen Containern, die mittlerweile in 35 spanischen Häfen stehen, zusammen. Von Hand sortiert können davon 30 Prozent mittels eines speziellen Verfahrens zu einem brauchbaren Rohstoff verarbeitet werden. Bei der Herstellung werden keine Chemikalien verwendet. Nachdem der Kunststoff recycelt ist, wird er nach Italien verschickt. Dort werden die Brillen von einem renommierten Brillenhersteller gefertigt. Inzwischen gibt es auch Haute-Couture-Modelle aus dem gewonnenen Material, denn die großen Namen der Modewelt wollen dieses innovative Konzept unterstützen. Es bleibt aber das Ziel Brillen herzustellen die bezahlbar sind, und, dass jeder, der diese Brillen trägt, sich als Botschafter für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen sieht. Ein Prozent des Umsatzes von Sea2See wird an Umweltorganisationen abgegeben.